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Ampelskirchen

 

 Ampeln - wo und warum?.

Berliner Straße

Grüne Straße

Dabringhauser / Hilfringhauser Straße

Autobahnausfahrt

Anmerkung zum Unterweg

 

Wer aus der Wirtsmühler Straße kommend links auf die Berliner Straße abbiegen will, ist fein heraus, denn er darf sich bei diesem Vorhaben der hilfreichen Unterstützung einer Lichtzeichenanlage erfreuen. Er braucht lediglich das Grün abzuwarten und kann unbeschwert und sorgenfrei losfahren.

 

Anders der arme Kollege, der aus der benachbarten Richard-Wagner kommend die gleiche Absicht verfolgt. Er muss sich behutsam bis zur Sichtlinie vortasten und dann durch aufmerksames Hin- und Herblicken die Lücke im Querverkehr erspähen, in die es dann kühn hineinzuschlüpfen gilt.

 

Die Frage, wer von beiden mehr leise vor sich hin flucht, ist unentschieden. Ohne Ampel kann der nicht enden wollende Verkehrsstrom, dem man Vorfahrt gewähren muss, ganz schön nerven. Aber nicht weniger nervend ist es, vor einer roten Ampel zu stehen, wenn von rechts oder links überhaupt nichts kommt.

 

Ich persönlich ziehe eine ampelfreie Einmündung vor, es sei denn sie führt auf eine extrem stark befahrene Hauptverkehrsstraße, so dass praktisch keine Lücken im fließenden Verkehr vorkommen.

 

Ansonsten gilt:

 

Ohne Ampel muss man manchmal warten,

mit Ampel muss man immer warten.

 

Ampeln - wo und warum?

 

Über Notwendigkeit und Nutzen von Ampeln kann man sich streiten. In Wermelskirchen ist man offenbar zu dem Schluss gekommen, dass es ohne Ampeln nicht geht.

 

Aber – so fragt man sich – wenn Ampeln so toll sind, warum bringt man sie nicht an jeder Kreuzung und Einmündung an?!

 

Ob es nur Geldmangel war, der die Wermelskirchener Stadtväter daran hinderte oder ob selbst sie zu dem Schluss kamen, dies sei des Guten zuviel, sei dahingestellt. Jedenfalls versah man nicht alle Kreuzungen und Einmündungen mit Ampeln sondern nur eine Auswahl.

 

Doch nach welchen Kriterien wurde diese Auswahl getroffen?

 

Berliner Straße

 

Bleiben wir beim Beispiel Berliner Straße. Die Einmündung Wirtsmühler Straße ist mit einer Ampel versehen, dagegen die von Goethestraße, Richard-Wagner-Straße und Adolf-Flöring-Straße sind es nicht. (Die Ampel an der Einmündung Mozartstraße wurde inzwischen durch einen Minikreisel ersetzt.)

 

Als wissbegieriger und lernbereiter Bürger suche ich nach Gründen, die diese Auswahl sinnvoll erscheinen lassen. Hierzu studiere ich den Stadtplan und entdecke in der Tat einen Unterschied zwischen den genannten Straßen:

 

Die Wirtsmühler Straße ist länger als die anderen und sollte daher wegen des größeren Einzugsbereichs ein höheres Verkehrsaufkommen haben. Ein einleuchtendes Argument für das Privileg einer Ampelanlage, freue ich mich, unsere Verkehrsplaner scheinen sich also tatsächlich etwas dabei gedacht zu haben!

 

Doch meine Freude über die verkehrsplanerische Vernunft währt nicht lange, wenn ich meine Gedanken durch andere Regionen Wermelskirchens schweifen lasse.

 

Grüne Straße

 

In die Grüne Straße münden die Friedrichstraße, der  Unterweg und die Braunsberger Straße, und zwar alle völlig ampelfrei! Niemand wird aber nun ernsthaft behaupten wollen, das Wohngebiet Braunsberg würde weniger Verkehr produzieren als die Wirtsmühler Straße. Und auch der Unterweg hat ein so ausgedehntes Stadtviertel im Rücken, dass man beim besten Willen nicht nachvollziehen kann, warum es hier plötzlich ohne Ampeln gehen soll.

 

Ob die Braunsberger Straße vor dem Bau der Umgehungsstraße eine Ampel hatte, weiß ich nicht mehr genau, am Unterweg war jedenfalls noch nie eine, auch nicht zu der Zeit, als noch der gesamte Durchgangsverkehr durch die Grüne Straße floss. Ich habe oft genug am eigenen Leib erfahren, wie schwer es damals war, aus dem Unterweg links in die Grüne Straße einzubiegen. Wenn es allzu frustrierend zu werden drohte, „ermogelte“ ich mir meinen eigenen kleinen „Privatkreisverkehr“, indem ich (an der Linksabbiegerschlange vorbeiziehend) rechts abbog, um dann auf der Vorfahrtsstraße zu wenden und mit hämischen Grinsen die Vorfahrt vor meinen überlisteten Vorderleuten zu genießen, die immer noch wutschnaubend den Unterweg bevölkerten. Anmerkung

 

Mit solch neckischen Tricks musste man sich damals behelfen, weil niemand auf den Gedanken kam, an dieser Stelle eine Ampel zu installieren. Doch kaum war die Umgehungsstraße fertig, gab’s plötzlich in der Gegend eine Ampel, und zwar da, wo die Grüne Straße in die Umgehungsstraße mündet.

 

Wer nun meint, die Umgehungsstraße sei stärker befahren als vorher die Grüne Straße, irrt. Denn vorher floss der gesamte Durchgangsverkehr durch die Grüne Straße, während jetzt die Umgehungsstraße nur von dem Teil des Durchgangsverkehrs befahren wird, der nicht durch die Grüne Straße geht. Die Notwendigkeit, an dieser Stelle eine Lichtzeichenanlage zu errichten, war also eindeutig geringer als sie vorher an der Einmündung Unterweg-Grüne Straße gewesen wäre.

 

Trotzdem wurde sie jetzt gebaut,

während man sie vorher für überflüssig gehalten hatte!

 

Das klingt so verrückt, dass man es ungern glaubt. Und doch ist es so.

 

(Das Thema Ampeln und Umgehungsstraße ist übrigens ein trauriges Kapitel, das eine gesonderte Behandlung verdient hat.)

 

Dabringhauser/Hilfringhauser Straße

 

Jahrzehntelang war die Kreuzung der Hilfringhauser Straße mit Luisen- und Wielstraße ohne Ampel ausgekommen. Sicher musste man als Linksabbieger gelegentlich etwas Geduld aufbringen, aber ich habe das nie als ein ernsthaftes Problem empfunden, ganz im Gegensatz zu der oben geschilderte Situation in der Grüne Straße.

 

Aber irgendwann hatte sich in einigen Hirnen die Meinung festgesetzt, eine Ampel müsse her. Ob allerdings diese Ampel einen wirklichen Gewinn darstellt, muss stark in Frage gestellt werden.

 

Für die aus Wiel- oder Luisenstraße kommenden Linksabbieger ergibt sich ein Vorteil, weil sie nicht mehr angestrengt auf die Lücke im Querverkehr lauern müssen, sondern stressfrei auf „Grün“ warten können. Dies ist allerdings nur ein wirklicher Vorteil bei starken Verkehr, sonst kann das Rumstehen vor der roten Ampel auch nur vertane Zeit sein und an den Nerven zerren.

 

Für die anderen Verkehrsteilnehmer stellt die Ampel keine Hilfe, sondern nur eine Behinderung zügigen Fortkommens dar. Besonders unangenehm wird die Verkehrsbehinderung, wenn sich auf der Dabringhauser Straße in beiden Richtungen vor der Ampel Schlangen gebildet haben und jetzt bei Grün mehrere Fahrzeuge gleichzeitig links abbiegen wollen. Ohne Verständigung mit dem Gegenverkehr ist das nicht möglich, und bis man diese Verständigung erzielt hat, muss man die auf heißen Kohlen sitzenden Hinterleute notgedrungen aufhalten, im schlimmsten Falle so lange, bis die Ampel zum zweiten Mal auf Rot springt. Um solchen Ärger zu vermeiden, biege ich an dieser Stelle nur dann links ab, wenn ich keinen Gegenverkehr habe, ansonsten fahre ich bis zur nächsten Einmündung und biege dort ab.

 

Diese Ampel gehört sicher zu denen, auf die man verzichten könnte. Denn bei Licht betrachtet gibt es nicht den mindesten Grund, warum man die Bewohner der Luisenstraße vor den Bewohnern der Schillerstraße privilegieren sollte. Oder glaubt etwa jemand, das Linksabbiegen in die Hilfringhauser bzw. Dabringhauser Straße sei aus der Luisenstraße schwieriger als aus der Schillerstraße?! Ich vermute hier geht deutlich mehr um die Ecke als um die Ecke Luisenstraße! Trotzdem braucht man hier keine Ampel, und der Autofahrer kann selbst sehen, wie er klar kommt.

 

Ist es erlaubt, hier von Ungleichbehandlung und Behördenwillkür zu sprechen?!

 

 

Autobahnausfahrt

 

An der östlichen Autobahnausfahrt von Wermelskirchen befindet sich jetzt ein Kreisverkehr, der sich hervorragend bewährt und den man nicht mehr missen möchte. Es ist sehnlichst  zu hoffen, dass auch bald an der westlichen Ausfahrt ein solcher Kreis gebaut wird.

 

Im Nachhinein erscheint es unverständlich, wie man all die Jahre vorher zurechtgekommen ist. Ohne Kreisverkehr und ohne Ampel! Ebenso unverständlich, wie man ohne solches heute noch an der westlichen Autobahnausfahrt zurechtkommt. Antwort: schlecht und recht, aber es geht immerhin, ohne dass ein Verkehrschaos ausbricht.

 

Wenn man hier keine Ampel braucht,

braucht man nirgendwo in Wermelskirchen eine Ampel.

 

Also weg damit!

 

 

 

Anmerkung zum Unterweg

 

Fahrtechnische Winkelzüge dieser Art sind inzwischen nicht mehr möglich, seit man die Rechtsabbiegerspur  des Unterwegs mit Betonringen blockiert hat. Diese Maßnahme erfolgte zeitgleich mit dem Aufstellen der Betonringe in der Telegrafenstraße, die vor deren Ausbau als verkehrsberuhigendes Provisorium gedacht waren. Diese Verschandelung des Stadtbildes kritisierte ich scharf in einem Brief an den Bürgermeister vom 10.03.2006, und fuhr anschließend fort:

 

„Wenn ich in der Telegrafenstraße wenigstens noch eine – wenn auch verfehlte – gute Absicht erkennen kann, fehlt mir dieser Aspekt völlig bei den Betonringen, mit denen man die Rechtsabbiegerspur an der Einmündung Unterweg – Grüne Straße blockiert hat.  Bei jedem, der da vorbei kommt, kocht einfach nur die blanke Wut hoch, weil er den Sinn dieser Maßnahme trotz intensiven Bemühens nicht einsehen kann. Kürzlich überraschte mich ein beherzter Verkehrsteilnehmer, indem er hinter (!) den Betonringen  rechts abbiegend  unter Befahrung des Bürgersteigs die ansonsten hinter lauter Linksabbiegern fällige Wartezeit abkürzte. Wie man sieht, ist der genervte Bürger zu unkalkulierbaren Verzweiflungstaten fähig, wenn ihn behördliche Schikanen dazu treiben.“

 

Darauf antwortete Herr Weik am 31.03.2006:

„Nun zu den Betonringen an der Einmündung Unterweg Grüne Straße: Hier handelt es sich ebenfalls um eine kostengünstige und provisorische Maßnahme, bevor der endgültige Um­bau der Grüne Straße erfolgt. Diese Maßnahme dient der Schulwegsicherung. Wir wurden von vielen Eltern gebeten, die zu überquerende Fahrbahnfläche für die Schulkinder zu ver­ringern. Auch diese Maßnahme hat ihren Zweck erfüllt.“

Wie „viele“ Eltern mögen es wohl gewesen sein, die diesen groben Unfug befürwortet haben?!

Abgesehen davon, dass das Argument „Schulwegsicherung“ ohnehin ziemlich fadenscheinig ist, hätte man diesem leicht auch durch eine kleine Überquerungshilfe zwischen der Rechts- und Linksabbiegerspur genüge tun können. Und zwar noch wesentlich kostengünstiger!

 

 

So hätte man uns leicht die Kombination aus optischer Schande und Schikane ersparen können, an der wir uns jetzt schon über drei Jahre erfreuen dürfen.

 

 siehe auch        Briefwechsel Weik