Home | Schildbürgerstreiche

Aufenthaltsidyll Brückenweg

oder vielleicht doch

Hauptverkehrsader ?

Beim Durchschreiten des  Brückenweges bietet sich ein großzügiger Anblick.
Im Unterschied zum rechten gepflasterten Bürgersteig ist der linke nur parkwegartig bekiest. Dies jedoch sicher nicht aus Sparsamkeitsgründen, sondern um einen gestalterischen Anklang an den ach so "attraktiven" Streifenpark  des Schwanenplatzes zu schaffen.

"Streifenpark" statt "Parkstreifen"?

Parken kann man im Brückenweg nämlich kaum.

Weil wir ja sonst so viele Parkplätze haben!

Auf insgesamt 12 komfortablen Sitzbänken mit gut durchlüfteter Sitzfläche kann man hier herrliche Ausblicke genießen...

...wie z.B. den auf die imposante Rückfassade des Rathauses...

....oder - in die Gegenrichtung blickend - auf die romantische Idylle des städtischen Bauhofes.
Während es zunächst schien, als sei das Auto gänzlich aus dem Fußgängerparadies Brückenweg verbannt, entdeckt der verblüffte Wanderer plötzlich auch einen Bereich erstaunlicher Symbiose von Technik und Natur.

Die Planer dieses Bereiches hatten wohl kein Brett sondern einen Baum vorm Kopf!

In einer derart naturverbundenen Umgebung verbietet sich natürlich auch jeglicher Omnibusverkehr, so dass die Bushaltestelle am Brückenweg nicht mehr benötigt wird.

Auf deren Abriss wurde freilich - aus Gründen des Denkmalschutzes? - verzichtet.

So findet der Wanderer hier nach wie vor  in gemütlicher und optisch ansprechender Umgebung  Schutz vor den Unbilden der Witterung .
Das vergängliche Holz der Bänke kann man getrost ohne weiteren Pflegeaufwand dem natürlichen Verfall überlassen: hat man doch jetzt die so viel dauerhafteren Betonbänke!
Das Natursteinpflaster des Weges, der die ehemalige Bushaltestelle mit dem Rathausvorplatz verbindet, wird künftig weitgehend geschont werden.
Denn die Busse halten jetzt hier, wo sie keine Naturidylle stören, sondern als willkommenes Unterhaltungsprogramm für die Nutzer der Außengastronomie fungieren.

Hauptverkehrsader

Der Schein trügt:  Entgegen dem bisher gewonnenen Eindruck einer Aufenthaltsidylle für Fußgänger bestand die verkehrsplanerische Absicht in Wahrheit darin, Telegrafen- und Kölner Straße zu entlasten und den Hauptverkehr auf den Brückenweg zu locken.

Diesem Ziel diente nicht nur das Aufstellen der vielen Sitzbänke für den Hauptgesäßverkehr, sondern auch die Reduktion der Fahrbahnbreite durch einen großzügigen Mittelstreifen, wobei sechs bepflanzte Inseln Anlass für eine dem Charakter als Hauptverkehrsader angemessene Beschilderung boten.