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Telegrafenstraße

Die Hauptattraktion der Telegrafenstraße ist derzeit das neueste Werk des Verpackungskünstlers Christo.

Wenn man sich  hieran satt gesehen hat und gemächlich weiter schlendert, gelangt  man ...

... zu einer überaus gelungenen Symbiose von Park und Parkplatz.
Mag auch die Anordnung der Parkplätze den einem oder anderen unerfahrenen Einparker vor leichte Probleme stellen und die Zahl der verfügbaren Stellplätze gegenüber anderen Anordnungen (z.B.  Schräg- oder Senkrechtparken) leicht reduziert sein, wird dies voll aufgewogen durch das idyllische Bild  trauter Zweisamkeit  der parkenden Fahrzeuge.
Zwischen den parkenden Zweier- oder Vierergruppen bleibt ein großzügig bemessener Raum (ca. 6 m) für die Nutzung durch kreative Bürger, sei es nun als Spielfläche für Kinder, Tanzfläche für die reifere Jugend oder Durchfahrt für eine achtspurige Kinderwagenkolonne.

 

Gelegentlich wird der Parkstreifen unterbrochen durch monoarborale (einbäumige) "Streifenparks".

Bei Dunkelheit kann diese Pracht durch in den Boden eingelassene Strahler illuminiert werden.

Dass hier das Geld des Steuerzahlers mutwillig verbuddelt wurde, wäre eine böswillige Unterstellung.

 

Wahr ist vielmehr folgendes:

Als "Kleinstadt mit Herz" wollte Wermelskirchen dieses auch einmal für die sonst so viel geschmähten Raucher schlagen lassen und ihnen großzügig bemessene Aschenbecher zur Verfügung stellen.

Asche zu Asche!

Die Raucher revanchieren sich im Gegenzug, indem sie der Stadt kostenloses Fugenfüllmaterial überlassen.

Es ist nur eine Frage der Zeit und des Raucherfleißes, bis sich auf diese Weise das gelegentlich monierte  Problem mit den Stöckelabsätzen erledigt haben wird.

vgl. hierzu die Beobachtungen von Jochen Faulenbach

Wer vom Schauen all dieser Schönheiten ermüdet ist, kann sich auf komfortablen Ruhebänken ... Streifen in den Hintern sitzen.

Und hier kann er sie wieder glätten.

Neben dem Sitzquader für die Großfamilie fehlt  es auch nicht an vielen kleineren Sitzblöcken für Einzelpersonen.

Diese haben den Vorteil, dass sie sich mit mäßigem Kraftaufwand von der Stelle bewegen lassen, so dass ihre Position den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden kann.

Leider klaffen hier und da noch empfindliche Bestuhlungslücken.

Hier soll jedoch - wie man unlängst der Presse entnehmen konnte - in Kürze durch Aufstellen weiterer Monolithe Abhilfe geschaffen werden.

Wer sein Sitzvergnügen noch durch kulinarische Genüsse bereichern möchte, findet hierzu reichlich Gelegenheit.

Während er seinen außengastronomischen Kaffee schlürft, wird ihm zudem niemals langweilig, da der beständige Strom passierender Kraftfahrzeuge für abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt

Kaum jemand möchte sich von dieser außengastronomischen Verkehrsbeschau ausschließen...

... und selbst das Balkan-Restaurant, das auf dem Foto noch zaudert, hatte wenige Tage später einige Tische und Stühle auf dem Bürgersteig stehen.

 

Tränen der Wut und Wehmut spürt der Rezensent ins Auge drängen, wenn er sieht, wie jämmerlich diese rudimentären außengastronomischen Versuche sind, und wie toll es stattdessen sein könnte, wenn man endlich die Telegrafenstraße für den Durchgangsverkehr sperren würde.